
Yoga bei Multiple Sklerose: Ein Weg zu mehr Selbstwirksamkeit.
Yoga bei MS – das klingt für manche wie ein Widerspruch. Für mich ist es ein Weg: sanft, bestärkend und zutiefst persönlich.
Meine erste Begegnung mit Multipler Sklerose liegt viele Jahre zurück. Ein sehr nahestender Mensch war bzw. ist betroffen. Damals jung, mitten im Leben. Ich habe den Menschen oft besucht, seine Entwicklung miterlebt: körperliche Rückschritte, Unsicherheit, Krisen.
Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl der Hilflosigkeit. Die Frage, wie der eigene Körper so sehr aus dem Gleichgewicht geraten kann. Damals war wenig bekannt über MS – heute wissen wir mehr. Und doch bleibt vieles herausfordernd.
Meine persönliche Verbindung – und warum ich über Yoga bei MS schreibe
Diese frühen Erfahrungen haben mich geprägt. Ich habe viel gelesen, recherchiert, ausprobiert – und begleite heute Menschen, die mit einer MS-Diagnose leben.
Seit einigen Jahren arbeite ich im Einzelunterricht mit einem jungen Menschen, der sehr früh von MS betroffen war. Gemeinsam üben wir Yoga, rezitieren und arbeiten mit Wertimaginationen® – einer kraftvollen Methode nach Prof. Uwe Böschemeyer, um innere Bilder zu aktivieren.
Was ich erlebe? Eine Entwicklung, die tief berührt.
Ein Mensch, der Selbstwirksamkeit spürt.
Nicht trotz der Diagnose – sondern mit ihr.
Yoga bei MS – mehr als Bewegung
In diesem Jahr durfte ich an einer Weiterbildung bei Yogavahini in Indien teilnehmen. An einem Tag ging es gezielt um Yoga und Multiple Sklerose. Es war inspirierend zu sehen, wie individuell Yoga angepasst wurde – und welche spürbaren Effekte es auf das Nervensystem haben kann.
In einer Sitzung konnten wir live beobachten, wie sich unter Anleitung durch achtsames Üben Beweglichkeit und Spastik veränderten – sanft, aber deutlich.
Das war für mich keine „Wunderheilung“. Aber ein klares Zeichen:
Der Körper ist lernfähig.
Der Atem kann regulieren.
Geistige Ausrichtung schafft Kraft.
Was Yoga bei MS unterstützen kann:
- körperliche Beweglichkeit erhalten – in kleinen, angepassten Schritten
- Atemräume schaffen und das Nervensystem regulieren
- emotionale Stabilität entwickeln – auch in schwierigen Phasen
- das Gefühl stärken: „Ich kann etwas tun.“
- einen Zugang zur Stille finden – ohne Druck
Selbstwirksamkeit – nicht als Ziel, sondern als Haltung
Ich glaube nicht an einfache Lösungen.
Aber ich glaube an die Stärke, sich nicht zu verlieren.
Ich glaube daran, dass Menschen mit MS Wege finden können – jenseits von Schwarz-Weiß.
Yoga bei MS bedeutet für mich nicht, Symptome „wegzuatmen“.
Sondern: sich selbst nicht zu verlieren.
„Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Körper trägt Wissen. Jeder Atemzug zählt.“
Fazit: Ein Weg, der sich lohnt
Yoga ist kein Ersatz für medizinische Behandlung. Aber es kann eine kraftvolle Ergänzung sein. Ein Anker im Alltag. Eine Erinnerung an das, was möglich ist.
Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden begleitest – vielleicht ist dieser Weg auch für dich wertvoll.
Ich biete individuelle Begleitung im Einzelunterricht, abgestimmt auf deine Möglichkeiten, Bedürfnisse und Ressourcen.
Denn Yoga kann viel – vor allem, wenn er sich dir anpasst. Nicht umgekehrt.